So holt ihr das Maximum aus dem Sensor eurer Kamera

In diesem Blogeintrag möchte ich euch eine Technik vorstellen, mit der ihr das Maximum aus eurer Kamera herausholen könnt. Eine Schwierigkeit, mit der Fotografen immer wieder zu kämpfen haben, ist der wesentlich geringere Dynamikumfang von digitalen Kameras im Vergleich zum menschlichen Auge. Vor allem in Situationen, die sehr kontrastreich sind, fällt das auf. Denkt zum Beispiel an einen Sonnenuntergang und einer Person im Vordergrund oder ein dunkles Zimmer mit geöffneten Fenster, durch das die Sonne hereinscheint.

Nun gibt es mehrere Techniken, um dem entgegenzuwirken und ein Bild zu erhalten, das weder Lichter noch Schatten ausbrennen lässt. Eine davon nennt sich „Expose to the Right“ und wird auch manchmal als Single Shot-HDR beschrieben. Eine HDR (High Dynamic Range)-Aufnahme ist normalerweise eine Fotografie, die aus mindestens drei unterschiedlich belichteten Aufnahmen besteht und entweder automatisch in der Kamera oder per Software zu einem Bild zusammengefügt wird. Dabei ist es in der Regel jedoch notwendig von einem Stativ aus zu fotografieren, da sich diese Methode nicht für bewegte Motive eignet. Zwei Argumente, die aus meiner Sicht gewichtig sind und dazu führen, dass ich „Expose to the Right” ins Spiel bringen möchte. Das Ziel dieser Technik ist es also, mit nur einer Auslösung ein Bild zu erhalten, dass über Bildinformationen in jedem Pixel verfügt.

Wenn ihr euch nun in einer extrem kontrastreichen Situation wiederfindet und das Histogramm des Bildes anseht, versucht ihr nun dieses so weit nach rechts zu bewegen, bis ihr an der Grenze touchiert. Die Grenze auf der rechten Seite steht für absolutes Weiß. Lasst euch aber trotzdem nicht vom Histogramm täuschen, denn es bezieht sich nur auf die JPG-Datei, die euch die Kamera zur Verfügung stellt. Ihr müsst darüber hinaus in RAW (digitales Negativ) fotografieren – nur so habt ihr wesentlich mehr Spielraum nach oben bzw. rechts. Bei meiner Vollformat Spiegelreflex-Kamera, der Nikon D750*, sind das, bezogen auf die Belichtungswaage, zwei Blendenstufen, die man ingesamt überbelichten kann, ohne, dass die Lichter der RAW-Datei ausgebrannt sind. Welche Korrektur ihr bei eurer Kamera vernehmen müsst, sollet ihr euch im Detail selbst ansehen. Nur so können exakte Ergebnisse erzielt werden. Macht einfach mehrere überbelichtete Bilder und merkt euch den Wert der Überbelichtung, importiert sie in Lightroom und aktiviert rechts oben den Pfeil, der euch ausgebrannte Stellen anzeigt. Nun reduziert die Belichtung um den jeweiligen Wert (Näheres dazu weiter unten).

Bei den zwei Blendenstufen meiner Kamera beziehe ich mich auf die Belichtungsmessmethode „Lichterbetonte Messung“. Eine Belichtungsmessung, über die leider nicht alle Kameras verfügen – meine  Nikon D750* zum Glück schon. Hierbei analysiert die Kamera das gesamte Bild und belichtet auf die hellsten Stellen. Die zwei Blendenstufen Überbelichtung schlage ich per Belichtungskorrektur im Vorhinein rauf (da ich meine Kamera schon getestet habe). Falls eure Kamera diese Belichtungsmessmethode nicht hat, könnt ihr ansonsten per Spot-Belichtung die hellsten Stellen in eurem Bild messen und den Wert speichern. Diese Möglichkeit empfinde ich aber als etwas umständlicher.

Ein weiterer Vorteil von „Expose to the Right“ ist, dass nicht nur die Lichter, sondern natürlich auch die Schatten überbelichtet werden. Dadurch entsteht weniger Bildrauschen, mehr Schärfe und Feinzeichnung in den dunklen Bereichen eures Bildes. Natürlich ist es notwendig die RAW-Datei nachzubearbeiten, damit ihr ein ausgewogenes Bild bekommt. Wenn ihr also, so wie in meinem Fall, das Bild zwei Blenden überbelichtet, reduziert ihr in der Nachbearbeitung mit Adobe Lightroom die Belichtung des Bildes um zwei Blendenstufen und hellt anschliessend die Schatten des Bildes auf bzw. reguliert den Schwarzwert. Ich verzichte in diesem Blogbeitrag bewusst auf Beispielbilder, um euch nicht am ausprobieren zu hindern. Bei Fragen bitte melden!

Viel Freude beim Testen!

Euer Mario

 

 

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