Fotografieren mit dem Vintage-Objektiv Helios 44-2

Eine meiner Leidenschaften ist das Sammeln von alten Objektiven. Im Laufe der Zeit haben sich in meiner Tätigkeit als Fotograf und Videoproduzent in Kärnten und der Steiermark so einige sehr tolle Exemplare in meiner Sammlung eingefunden. In diesem Blogeintrag möchte ich euch eines davon, nämlich das Helios 44-2, vorstellen. Doch warum sollte man im Jahr 2020 mit einem „Uralt-Objektiv“ fotografieren? Lasst es mich so formulieren: Moderne Objektive sind technisch nahezu perfekt, für gewisse Situationen vielleicht sogar zu perfekt. Egal ob ihr nun mit Nikon, Canon, Sigma oder anderen Herstellern fotografiert, ab einer gewissen Preisklasse kann man mit freiem Auge nicht mehr sagen, welches Bild mit welchem Objektiv geschossen wurde. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Perfektion vor Fotografie_Kärnten_Zaunschirm_schwarz-silberne Fujifilm-Kamera mit Vintage-Objektivallem im professionellen Bereich in der Regel gewünscht und notwendig ist, aus künstlerischer Sicht, und vor allem in der Porträtfotografie, werden einem dadurch aber auch einige kreative Möglichkeiten genommen. Schaut euch einmal Fotos von berühmten Fotografen wie William Eggleston, Henri Cartier-Bresson oder Daidō Moriyama an. Was fällt euch auf? Überlegt einfach was Bilder, die euch gefallen, ausmachen! Meiner Meinung nach ist es nicht immer die perfekte Schärfe oder die perfekte technische Abbildung eines Bildes, die es zu einem herausragenden Foto machen. Fotografie ist wie eine Reise, bei der es viele Wege gibt, um ans Ziel zu kommen. Und wie so oft gibt es in der Kunst kein richtig oder falsch. Alte Objektive haben den großen Vorteil, dass sie über einen ganz speziellen Charakter verfügen, dem eigentlich technische Imperfektion zugrunde liegt. Diese einzigartigen Möglichkeiten sind es, die euch aus fotografischer Sicht völlig neue Wege eröffnen. Das Helios 44-2 ist dafür aus meiner Sicht ein Paradebeispiel.

Es handelt sich um ein ViFineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-Model versteckt das Gesicht hinter dem Kragenntage-Objektiv, das in der ehemaligen Sowjetunion über Jahrzehnte hinweg produziert wurde. Die Brennweite beträgt 58 mm und die maximale Blendenöffnung ist f2. Diese Linse bekommt ihr um ca. 30 – 50 Euro gebraucht im Internet. Das spezielle am Helios 44-2 ist das wunderschön cremige Bokeh dieser Linse. Wenn ihr gewisse Bedingungen einhaltet, verwirbelt der Hintergrund zirkular. Man spricht von einem squirrly bokeh. Am besten sucht ihr euch einen grünen Hintergrund (Bäume, Pflanzen etc.), wo das Licht seitlich oder hinter dem Hauptmotiv einfällt. Versucht möglichst nahe an das Hauptmotiv heranzugehen und öffnet die Blende auf den Maximalwert von f2. Die Bilder, die ihr hier seht, habe ich mit Model Julia im Botanischen Garten in Graz gemacht. Die Rahmenbedingungen dort waren optimal um die Stärken des Helios 44-2 auszuspielen. Ausgearbeitet habe ich die Bilder anschließend in Lightroom in drei verschiedenen Looks.

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-model streicht sich das Haar aus dem Gesicht

Die Fotos wirken kontrastärmer, sie sind softer und erzeugen bei weit geöffneter Blende wie erwähnt ein zirkulares Bokeh. Wenn ihr also Fotos machen möchtet, die sich davon unterscheiden, was alle anderen machen, dann seid ihr mit dem 44-2 sehr gut bedient. Um generell mit einem Vintage-Objektiv fotografieren zu können, benötigt man zuallererst eine passende Kamera – denn nicht alle Kameras sind dazu geeignet. Ich verwende dazu meine Fujifilm X-T3*. Eine der besten spiegellosen Systemkamera mit APS-C Sensor. Die meisten alten Objektive sind für 35 mm Film ausgelegt, was einer heutigen Vollformat Kamera entspricht. Um auf einem APS-C Sensor das volle Potential des Objektivs ausnutzen zu können, benötFineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-8-Model lächelt in die Kameraigt ihr einen speziellen Adapter für M42-Gewinde. Ich verwende den Zhongyi Lens Turbo Adapter II*. Der Vorteil gegenüber günstigen Adaptern ist, dass die Brennweite des Objektivs nahezu beibehalten und das Objektiv darüber hinaus noch lichtstärker wird. Kurz gesagt, erhaltet ihr damit einen größeren Bildausschnitt von jenem Bild eurem Sensor, das das Objekt quasi bereitstellt. Ein Nachteil von analogen Objektiven ist, dass sie über keinen Autofokus verfügen, und ihr nur manuell fokussieren könnt. Eine große Hilfe, die mir meine Fujifilm X-T3* dafür bereitstellt, ist die Funktion Fokus Peaking. Die Konturen des scharfgestellten Bereichs werden rot durchzogen – so wisst ihr immer genau, wo ihr gerade scharf gestellt habt. Mit etwas Übung hat man dabei den Dreh schnell raus.

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_julia botanischer garten-Model tanzt verträumt im Garten

Ich bin der Meinung, dass das Helios 44-2 das optimale Objektiv ist, um in die Welt der Vintage-Objektive einzutauchen und um euch fotografisch weiterzuentwickeln. Es ist günstig und wird euch Bilder ermöglichen, die ihr mit modernen Objektiven nicht machen könntet.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Euer Mario

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-Model lacht in die Kamera

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-Model sitzt cool auf der Treppe

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-Model schaut in die Kamera schwarz-weiß

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-Model sitzt und schaut cool in die Kamera

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-Model schaut hinter Pflanze in die Kamera

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-Model mit Pullover und Haube

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-Model mit Haaren vor dem Gesicht

FineArtfotografie_Kärnten_Zaunschirm_botanischer garten-Model gibt den Arm hinter den Kopf

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